Winterkorn ist eins. Söder und Dobrinth ebenfalls. Und Seehofer sowieso. Sie alle sind Alphatiere, die auf ihrem Weg nach oben zielstrebig vorangehen und nicht nach rechts oder links schauen.
Vielleicht sind Sie von solch einem ehrgeizigen, kraftvollen Vorgehen beeindruckt, aber ich sage Ihnen: Alphatiere können Ihrem Unternehmen schaden!
Der König der Firma
Schauen wir uns die Gattung Alphatier doch mal genauer an: Ein klassisches Alphatier duldet keine Nebenbuhler. Denn die sind Störfaktoren auf dem Weg zur eigenen Macht. Sie glauben, der König zu sein und alle anderen stehen hinter ihm. Kontrollinstanzen? Fehlanzeige! Alphatiere hören auch nicht richtig zu, denn sie wissen eh wie sie ans Ziel kommen.
Das Schlimmste aber ist: Führungskräfte, die das Alphagen ausleben, erzielen keine langfristigen Erfolge. Denn im Grunde sind sie mehr daran interessiert, dass die eigenen Ergebnisse stimmen und sie selbst glänzen. Die langfristigen Unternehmensziele und -zahlen sind dabei nur zweitrangig.
Große Alphatiere, große Verluste
Schauen Sie sich doch mal die oben erwähnten Alphatiere an! Obwohl der CO2-Ausstoß der Dieselmotoren weit weg von den angestrebten und vorgeschriebenen Werten war, schaute Winterkorn einfach weg. Er blieb auf seiner Spur – ungeachtet der Tatsache, dass dieses Verhalten nicht nur ihm, sondern uns allen schadete und immer noch schadet. Oder die Herren aus der Politik: Seehofer, Söder und Dobrinth waren vor der Bayernwahl so sehr auf ihre eigenen Ziele fokussiert, dass sie gar nicht bemerkten, dass sie damit das eigene Lager schwächten und somit die AfD stärkten.
Zuhören statt dominieren
Sie sehen also, ein oder gar mehrere Alphatiere werden Ihr Unternehmen wohl kaum langfristig ans Ziel bringen. Stattdessen sollten Sie lieber auf ein starkes Team und eine ausgeprägte Feedbackkultur setzen. „Zuhören und zusammenwirken statt dominieren“ lautet das neue Motto. Geben Sie jedem in Ihrem Unternehmen den Raum, sich frei äußern zu können und nehmen Sie diese, vielleicht auch kritischen Stimmungen auf.
Und wenn Sie schon das ein oder andere Alphatier in der eigenen Führungsriege haben? Dann machen Sie denen klar, dass auch sie nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen haben und irgendwann bei all der Komplexität der Punkt kommen wird, an dem das Wissen und die Energie der anderen nötig sein wird. Andere Menschen ins Spiel bringen, Feedback holen und somit die eigene Position überprüfen, das sind die Bausteine für einen langfristigen Erfolg!
Mehr Merkel, weniger Seehofer
Machen Sie Ihren Alphatieren klar, dass sie auch eine starke Persönlichkeit sein können, wenn sie das Ego hinten anstellen. Das beste Beispiel dafür ist Angela Merkel. Als eine der mächtigsten Frauen der Welt würde man von ihr erwarten, dass sie auftritt, wie ein Alphatier. Tut sie aber nicht! Im Gegenteil: Sie ist pragmatisch und setzt mit ihrer Moderation die Leitplanken. Dem ein oder anderen mag das zu wenig Alphatier sein – das sei dahingestellt –, aber Frau Merkel hat im Vergleich zu den vielen anderen Alphatieren verstanden, dass nicht der eigene Erfolg oberste Priorität hat, sondern eben der des gesamten Teams.
Überlegen Sie sich also: Wollen Sie ein Team voller Seehofers?